„Man muss es einfach mal machen“ – Gesundheitskonzern Agaplesion führt Online-Sprechstunde ein
Der Gesundheitskonzern Agaplesion will für seine Einrichtungen bundesweit ärztliche Online-Sprechstunden einführen. Über ein Jahr lang wurde getestet, jetzt möchte der Gesundheitskonzern es wissen und hat sich der Aufgabe gestellt. „Man muss es einfach mal machen“, erklärt Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender und zuständiger Vorstand für Forschung und Entwicklung & Innovationsmanagement.
Der Frankfurter Gesundheitskonzern versorgt jährlich rund 750.000 Patienten in 25 Krankenhäuser, 35 Wohn- und Pflegeeinrichtungen, 800 betreuten Wohnungen, vier Hospizen, 17 medizinische Versorgungszentren und acht ambulanten Pflegediensten. Agaplesion begann mit dem Projekt der Online-Sprechstunde zu einem Zeitpunkt, als die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch nicht klar geregelt waren, so das Unternehmen. Während die Planer anfangs noch unsicher waren, was erlaubt ist und in welchen Fällen das ärztliche Fernbehandlungsverbot Grenzen setzt, schaffte der Gesetzgeber mit dem E-Health-Gesetz die Rahmenbedingungen für Online-Sprechstunden. Seit April 2017 liegen nun auch die konkreten Abrechnungsmöglichkeiten durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung vor.
„Die zum Projektbeginn vermuteten formalen Hürden bestanden auf einmal nicht mehr“, erklärt Claudia Möller, Leiterin FuE & Innovationsmanagement. Dafür mussten mehr technische Fragen gelöst werden als erwartet. Und schließlich war auch die Skepsis gegenüber der neuen Technik bei Patienten und bei Ärzten zu überwinden. „Dafür entdeckten wir aber für uns ganz neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich der ärztlichen Konsile“, beschreibt Marko Ellerhoff, Geschäftsführer der Piloteinrichtung Agaplesion Ev. Krankenhaus in Holzminden, die positiven Erkenntnisse aus dem Projekt.