Per Chat zur ärztlichen Sprechstunde – Patienten sehen die Vorteile

  • 04. August 2017

Arzt-Patienten-Kommunikation goes digital: Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist überzeugt, dass er sich mit Hilfe von elektronischer Kommunikation besser und leichter mit seinem Arzt austauschen kann. Von den unter 30-Jährigen sagen sogar 58 Prozent, dass die zunehmende Digitalisierung den Austausch mit dem Arzt unkomplizierter macht. Das zeigt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse (TK), für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa bundesweit bevölkerungsrepräsentativ Menschen befragt hat.

25 Prozent der Menschen in Deutschland können sich zudem vorstellen, künftig auch per Video-Chat mit dem Arzt zu kommunizieren. Besonders groß ist die Bereitschaft zur Online-Kommunikation mit dem Arzt bei denjenigen, die sich auch vorstellen können, Termine mit der Arztpraxis künftig online zu vereinbaren. Von ihnen ist jeder Zweite zu Video-Chats mit dem Arzt bereit.

Unabhängig vom Kommunikationsweg - ob analog oder digital - unterstützt das Informations- und Beratungsangebot "Kompetent als Patient" der TK Patienten darin, wie sie gemeinsam mit dem Arzt zu einer erfolgreichen Therapie beitragen können. Interessierte lernen unter anderem, wie sie sich auf ein Arztgespräch vorbereiten und während des Gesprächs die richtigen Fragen stellen. Zudem geht es darum, wie ein vertrauensvoller Umgang mit dem Arzt möglich wird und wie eventuelle Konflikte gelöst werden können.

"Von ihren Ärzten erwarten Patienten heute detaillierte Informationen zu Diagnosen und Therapiemöglichkeiten. Die meisten möchten mitentscheiden, wenn es um ihre Behandlung geht", sagt Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements. Fachleute nennen dies partizipative Entscheidungsfindung. Von Arzt und Patient gemeinsam getroffene Entscheidungen wirken sich positiv auf die Therapietreue, den Behandlungserfolg und die Patientenzufriedenheit aus. Rupp: "Im Versorgungsalltag stehen viele Ärzte jedoch unter einem erheblichen Zeitdruck. Sie müssen daher entlastet und von unnötiger Bürokratie befreit werden, um die nötige Zeit für die Beratung und gemeinsame Entscheidungsfindung mit den Patienten zu finden. Wir müssen endlich davon wegkommen, vor allem die Apparate zu bezahlen, und verstärkt das Gespräch honorieren. Deshalb gehört die Stärkung der sprechenden Medizin zu unseren gesundheitspolitischen Forderungen zur Bundestagswahl 2017."