Eine knappe Million Verletzte durch Arbeitsunfälle pro Jahr
In Deutschland wurden 2015 rund 990.000 Unfallverletzte und 480 Unfalltote durch Arbeitsunfälle registriert. Nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) resultieren 87% der Arbeitsunfälle in einer Krankschreibung von mehr als drei Tagen. In etwa 14.000 Fällen waren die Arbeitsunfälle so schwer, dass sie eine Erwerbsminderung zur Folge hatten.
Ingesamt - also unabhängig davon, ob ein Arbeitsunfall zugrunde lag oder nicht - gab es in Deutschland rund 10 Millionen Unfallverletzte (ca. 12% der Wohnbevölkerung oder jeder Achte!) und fast 25.000 Unfalltote (ca. 0,03% der Wohnbevölkerung). Diese Schätzung veröffentlichte jetzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in der „Unfallstatistik 2015“. Während die Zahl der Unfallverletzten im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückging, stieg die Zahl der Unfalltoten um fast 2.000 an.
Der Großteil der Unfälle ereignete sich in der Freizeit (fast 40%) sowie im häuslichen Bereich (rund 30%). In beiden Bereichen stieg die Zahl der tödlichen Unfälle mit einem Zuwachs von jeweils rund 10% im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Demgegenüber traten in den Bereichen Schule, Arbeit und Verkehr nur geringfügige Änderungen auf. Im schulischen Bereich ereigneten sich ca. 13% der Unfälle. Die wenigsten Unfälle wurden mit ca. 4% bzw. 390.000 verunfallten Menschen im Bereich Verkehr verzeichnet. Etwa die Hälfte der Verkehrsunfälle waren allerdings auf dem Weg oder von der Arbeitsstelle zu verzeichnen.
Wichtig zu wissen bei all diesen Zahlenangaben ist jedoch: In Deutschland werdenUnfälle nicht einheitlich erfasst. Die BAuA greift auf veröffentlichte Unfallzahlen aus unterschiedlichen Statistiken zurück oder rechnet die Zahlen anhand dieser Datensätze hoch. In die Statistik der BAuA fließen unter anderem Daten aus der Todesursachenstatistik, aus der Straßenverkehrsunfallstatistik, aus den Statistiken der gesetzlichen Unfallversicherungsträger sowie aus Datensätzen des RKI zum Unfallgeschehen in Heim und Freizeit ein.
Das Faktenblatt „Unfallstatistik 2015“ gibt es als PDF zum Download im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/publikationen.